Prüfung von gerollten Gleitlager Buchsen
Im Gegensatz zu einem zylindrischen Rohrabschnitt wird eine gerollte Buchse aus einem ebenen Materialabschnitt durch Umformen hergestellt. Sie besitzt deshalb eine Stoßfuge, die im freien Zustand geöfnet sein kann. Eine geschlossene Stoßfuge sowie die erforderliche Maß- und Formengenauigkeit erreicht die gerollte Buchse erst nach dem Einpressen in das Lagergehäuse. Vor der Montage können der Außendurchmesser Do und der Innendurchmesser Di an gerollten Buchsen nur mit speziellen Prüfmethoden und Prüfeinrichtungen bestimmt werden.
Buchsenaußendurchmesser DO
Prüfung A, DIN ISO 3547 Teil 2: Hier wird in eine zweiteilige Prüfaufnahme mit definiertem Messdurchmesser dch die gerollte Buchse mit der Stoßfuge nach oben eingelegt. Die Prüfaufnahme wird durch eine Prüfkraft Fch belastet. Der Abstand z zwischen den Gesenkhälften verändert sich unter der Prüfkraft. Aus dem Messwert Δz wird dann der Buchsendurchmesser DO errechnet.
Prüfung D, DIN ISO 3547 Teil 2: Gerollte Gleitlager Buchsen mit einem Außendurchmesser Do> 180 mm werden mit einem Präzisionsmessband geprüft. Hierbei wird das Messband um die Buchsenmitte gelegt und so viel Zug aufgebracht, dass die Stoßfuge geschlossen ist. Der Umfangsmesswert Δz zeigt die Differenz zwischen dem Einstelldorn und der Gleitlager Buchse. Hieraus wird der Buchsenaußendurchmesser DO errechnet.
Buchseninnendurchmesser Di
Prüfung C lehrend, DIN ISO 3547 Teil 2: Die gerollte Buchse wird in einen Lehrring eingepresst, dessen Prüfdurchmesser nach DIN ISO 3547 Teil 1, Tab. 5 festgelegt ist. Der Buchseninnendurchmesser Di wird mittels Gut-Ausschusslehrdorn oder 3-Punkt-Messtaster geprüft.

Wichtiger Hinweis:
Die Angaben zur Prüfung von gerollten Buchsen beschreiben in allgemeiner Form die wichtigsten Vorgänge. Sie dienen nur zur Information. Das exakte Vorgehen ist in den jeweiligen aktuellen Normen festgelegt. Diese Normen sind ausschließlich anzuwenden zur Bestimmung der maßlichen und funktionellen Qualität von gerollten Buchsen.