Gegenlaufpartner für KS PERMAGLIDE® Gleitlager
Einflussfaktoren
Die Betriebssicherheit und die Lebensdauer einer wartungsfreien oder wartungsarmen Lagerstelle hängen nicht nur von Belastungskollektiv und bei wartungsarmen Lagerstellen vom Schmiermittel ab, sondern auch vom Werkstoff des Gleitpartners und dessen Oberfläche. Die Werkstoffe der Gleitpartner haben teilweise erheblichen Einfluss auf das Verschleißverhalten und die Lebensdauer der Gleitlagerung (siehe Tabelle „Korrekturfaktor“).
- Härte des Gegenlaufpartners
Auswertung Rotationsprüfstand: Verschleiß in μm bei unterschiedlicher Wellenhärte HRC Für gute tribologische Voraussetzungen sollte ein möglichst harter (HRC > 45) und glatter (Rautiefe Rz 0,8 bis 1,0) Gegenlaufpartner eingesetzt werden. Versuche mit unterschiedlichen Wellenhärten zeigen beim Einsatz von Wellen mit geringerer Härte bzw. höherer Oberflächenrauheit einen stärkeren Lebensdauerverschleiß.
Bei Gleitlagern aus P1 Werkstoffen ist es hinsichtlich der Lebensdauer grundsätzlich von Vorteil, am Gleitpartner eine gehärtete oder mit spezieller Beschichtung ausgestattete Lauffläche einzusetzen. Dies gilt besonders bei höherer Belastung oder höherer Gleitgeschwindigkeit. Wenn der Wellenwerkstoff nicht weiter gehärtet werden kann, sollte am Lagerzapfen eine feingeschliffene Oberfläche vorliegen. Schleifriefen quer zur Bewegungsrichtung oder Drehriefen und Drehspiralen sollten vermieden werden.
Bei bleifreien Werkstoffen wie KS PERMAGLIDE® P14 wird z. B. Zinn-Bronze eingesetzt, welche härter ist, als die im Werkstoff P10 verwendete Blei-Bronze. Daher wird bei bleifreien KS PERMAGLIDE® P1 Gleitlagern ein harter Gegenlaufpartner mit Härte HRC > 47 empfohlen. So entsteht am Werkstoff weniger Verschleiß und der Gegenlaufpartner wird weniger beeinträchtigt.
- Rauheit des Gegenlaufpartners
Auswertung Rotationsprüfstand: Verschleiß in μm bei unterschiedlicher Wellenrauheit Rz, Wellenhärte HRC 60 Auch die Oberflächenrauheit des Gleitpartners ist von großer Bedeutung hinsichtlich der Betriebssicherheit und Lebensdauer einer Gleitpaarung. Die günstigsten Reibbedingungen werden mit einer Oberflächenrauheit von Rz 0,8 bis Rz 1,5 erreicht.
Bei Gleitlagern aus P1 Werkstoffen kann sich bei zu glatter Oberfläche der Festschmierstoff nicht genügend am Gleitpartner anlagern. Es kommt während der Gleitbewegung immer wieder zu Adhäsionsvorgängen und in Folge zu StickSlipEffekten, Quietschgeräuschen und zu Betriebsstörungen. Ist die Oberfläche des Gleitpartners zu rau, reicht der im Gleitlager verfügbare Festschmierstoff nicht mehr aus, um einen geschlossenen Schmierfilm auf dem Gleitpartner zu erzeugen. Es kommt zu Abrasionsvorgängen mit erhöhter Reibung, Temperaturerhöhung und erhöhtem Verschleiß. Bei Gleitlagern aus P2 Werkstoffen kommt es bei größeren Rautiefen trotz Anwesenheit von Fett als Schmiermittel zu Abrasionsvorgängen mit erhöhtem Verschleiß.
- Korrekturfaktor Gleitpartner-Werkstoff
Werkstoff der Gegenlauffläche
fw Stahl
1 nitrierter Stahl
1 korrosionsarmer Stahl
2 hartverchromter Stahl (Schichtdicke mind. 0,013 mm)
2 verzinkter Stahl (Schichtdicke mind. 0,013 mm)
0.2 phosphatierter Stahl (Schichtdicke mind. 0,013 mm) 0,2
0.2 Grauguss Rz 2
1 eloxiertes Aluminium
0.4 harteloxiertes Aluminium (Härte 450 +50 H V; 0,025 mm dick)
2 Legierungen auf Kupfer-Basis
0.1 to 0.4 Nickel
0.2 Korrekturfaktor Werkstoff fw (bei Rautiefe Rz 0,8 bis Rz 1,5)
- Verschleisswerte
- Gestaltung des Gleitpartners